Weihnachtsgedichte 24

Die heiligen drei Könige
Die heiligen drei Könige aus dem Morgenland,
sie frugen in jedem Städtchen:
„Wo geht der Weg nach Bethlehem
ihr lieben Buben und Mädchen?“

 Die Jungen und die alten, sie wussten es nicht,
die Könige zogen weiter,
sie folgten einem goldenen Stern,
der leuchtet lieblich und heiter.

Der Stern bleibt stehen über Josephs Haus,
da sind sie hineingegangen;
das Oechslein brüllte, das Kindlein schrie,
die heil’gen drei Könige sangen.

(Heinrich Heine)


Weihnachtsabend
Am dunklen Fenster stand ich lang
Und schaute auf die weisse Stadt
Und horchte auf den Glockenklang.
Bis nun auch er versungen hat.

Nun blickt die stille reine Nacht
Traumhaft im kühlen Winterschein.
Vom bleichen Silbermond bewacht.
In meine Einsamkeit herein.

Weihnacht ! - ein tiefes Heimweh schreit
Aus meiner Brust und denk mit Gram
An jene ferne, stille Zeit.
Da auch für mich die Weihnacht kam.

Seither voll dunkler Leidenschaft
Lief ich auf Erden kreuz und quer
In ruheloser Wanderschaft
Nach Weisheit, Gold und Glück umher.

Nun rast' ich müde und besiegt
An meines letzten Weges Saum,
Und in der blauen Ferne liegt
Heimat und Jugend wie ein Traum.
 

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