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Osterngedichte 06

Ostern am Meer

Es war daheim auf unserm Meeresdeich.
Ich liess den Blick am Horizonte gleiten.
Zu mir herüber scholl verheissungsreich
mit vollem Klang das Osterglockenläuten.
Wie brennend Silber funkelte das Meer.
Die Inseln schwammen auf dem hohen Spiegel,
die Möwen schossen blendend hin und her,
eintauchend in die Flut die weissen Flügel.
In tiefer Erde bis zum Deichesrand
war sammetgrün  die Wiese aufgegangen.
Der Frühling zog prophetisch über Land.
Die Lerchen jauchzten, und die Knospen sprangen.
Entfesselt ist urgewaltge Kraft.
Die Erde quillt, die jungen Säfte tropfen.
Und alles treibt, und alles webt und schafft.
Des Lebens vollste Pulse hör ich klopfen.


 


 


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