Weihnachtsgedichte 30

Am Heiligen Abend

Fröhlich zog ich meine Strasse,
sang ein liebes, altes Lied,
das in meiner Brust erklungen,
eh' die Liebe von mir schied.

Plötzlich tönen Kirchenglocken
aus der Ferne zu mir her,
meine frohen Lieder stocken,
und das Singen geht nicht mehr.

Kündet doch des Turms Geläute,
dass ein Feiertag beginnt,
dass der Heilge Abend heute,
und die Ostern morgen sind.

Staunt ihr, dass bei solcher Kunde
meine Freude mich verlässt?!
Ach, mein Herz, das ich begraben,
feiert nicht sein Osterfest!

 

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